Liebe Hanna, vielen Dank für diesen fantastischen Reisetipp!
Nachdem wir unsere Vorräte bei Lidl in Salo aufgestockt und unseren Tank randvoll getankt hatten, ging es los in die Schärenlandschaft. Schon während den ersten Kilometern kamen wir auf den Geschmack: Schären der unterschiedlichsten Größe, Jachten und Schilfgürtel wechselten sich ab. Wenig später fuhren wir kurz nach der Ortschaft Pargas auf die erste von insgesamt neun Fähren, die wir in den nächsten Tagen nutzen mussten, um die Schärenrunde mit Auto und Wohnwagen zu bewältigen. Wir mussten uns beeilen, die Runde kann nur bis zum 31. August gefahren werden, dann geht die Fähre Nr. 6 (von Mossala nach Iniö) in den Winterschlaf.
Auf Simonby vertraten wir uns bei einem „Naturstig“ noch die Beine und wurden mit finnischer Tierbeobachtung belohnt – nein, leider keine Elchfamilie, aber das Rehkitz stand nur drei Meter entfernt von uns, das war auch nicht schlecht. Da in dieser Gegend von Finnland überwiegend schwedisch gesprochen wird, sind alle Schilder zweisprachig, so dass wir doch einige Wörter entziffern können.
Gemütlich fuhren wir von einer Insel per Fähre zur nächsten, die Straßen wurden immer kleiner, unser Reisetempo immer langsamer, immer wieder mussten wir auf eine Fähre warten – Entschleunigung pur. Wir genossen die sich abwechselnde Landschaft, da uns im Baltikum doch die Berge gefehlt hatten. Hier wechselten sich Wälder, Seen, Kulturlandschaften ab und immer wieder gab es rechts und links es einen fantastischen Ausblick auf die Schären und das Meer.
Als wir in Galtby auf die Fähre nach Houtskär warteten, wurde uns bewusst, dass wir unseren Rückweg auch hier hätten antreten können: über die Insel Åland mit der Fähre bis nach Stockholm und dann den Landweg über Dänemark nach Deutschland. Weder Oli noch mir war bei der Planung der Rückreise bewusst gewesen, wie weit die Schären in die Ostsee hineinreichen und dass nicht nur die großen Fähren die Länder miteinander verbinden.
Gegen Abend kamen wir dann nach einem zeitlich langen, aber kilometermäßig kurzen Fahrtag im Mossala Island Resort an. Hier befindet sich auch der Fährhafen, der nur in den Sommermonaten in Betrieb ist, um Touristen nach Iniö zu bringen. Das Wetter wurde immer besser, so dass wir uns entschlossen hier „fast am Ende der Welt“ einen Pausentag einzulegen und die herbstliche Stimmung in der Nebensaison zu genießen.
Der Pausentag war dann ein absoluter „Kinderwunschtag“ – kein Programm, nur gemütlich machen und viele Spiele spielen.
Tags darauf fuhren wir um 9 Uhr mit der Fähre Richtung Iniö. Bei Fährfahrten haben wir immer unbeschreibliches Glück mit dem Wetter – zwar blies ein herbstlicher Wind, aber die Sonne strahlte vom Himmel und ließ das Meer in den schönsten Farben glitzern. Gern hätten wir auf der Insel Iniö noch einen Zwischenstopp eingelegt, leider machte uns unser Wohnwagengespann einen Strich durch die Planung – wir fanden keinen Parkplatz mit unserem 12-Meter-Gespann und an ein Wendemanöver war bei den sehr kleinen Straßen nicht zu denken. So beendeten wir die Runde am frühen Nachmittag in Naanali – wohl eine der schönsten Städte von Finnland. Wir huschten einmal kurz durch die Innenstadt, da es gerade in diesem Moment sehr stark zu regnen begann. Was hatten wir für ein Glück, dass wir unsere Schärentour bei so einem schönen Wetter machen durften!
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