Wir versuchten im Baltikum wirklich alles – aber wir fanden keine Wanderungen, sondern nur Spaziergänge von einer maximalen Länge von fünf Kilometer.
Jetzt sind wir im absoluten Wanderparadies und genießen dies in vollen Zügen. Die Nationalparks sind zwar deutlich kleiner als in Neuseeland, verfügen aber auch über ein gut ausgebautes Wegenetz und eine fantastische Infrastruktur. An zentralen Stellen gibt es Feuerstellen mit Holzvorräten, Trockentoiletten und Unterstände zum Übernachten. Für die Übernachtung in einem der offenen Unterstände – das wäre noch ein absolutes Finnlandhighlight gewesen – ist es inzwischen hier schon zu kalt, bzw. unsere Schlafsäcke sind für so eine Aktion nicht warm genug. Der Herbst hat Einzug gehalten und zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Blätter der Bäume färben sich allmählich und dank der schräg stehende Sonne haben wir den ganzen Nachmittag traumhaftes Herbstlicht. Leider sind auch die Temperaturen innerhalb einer Woche herbstlich geworden, so dass unsere Badeanzüge nur noch im Rahmen von Saunagängen zum Einsatz kommen. Nacheinander erkunden wir einige der 40 Nationalparks von Finnland. Diesmal jedoch nicht mit dem Auto, wie bei unserer Schärenrundfahrt im Ekenäs Archipelago Nationalpark, sondern wie es sich gehört auf Schusters Rappen. Wir besuchen die Parks Nuuksio, Repovesi und Isojärvi und sind begeistert – das ist Finnland! Auf den Oberflächen der Seen spiegelt sich der umliegende Wald wieder, durch Biberdämme angestaute Moorseen zwingen uns den Wanderweg zu verlassen, dazu wenige Menschen, tiefste Wälder, die unterschiedlichsten Tiergeräusche – mehr brauchen wir nicht.
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