Seit genau drei Monaten sind wir nun im Wohnwagen unterwegs und allmählich haben wir alle einen kleinen „Wohnwagenkoller“.
Das liegt an zwei Faktoren: in Finnland ist es inzwischen Herbst, wir verbringen deutlich mehr Zeit im Wohnwagen als außerhalb und wenn die Sonne nicht scheint läuft auch tagsüber die Heizung. Dazu kommt, dass wir hier deutlich wenige Platz als im Camper in Neuseeland haben. Dort verbrachten wir zwar auch am Ende unserer Reise, da es Herbst wurde und die Temperaturen fielen, viel Zeit im Camper, da wir jedoch zwei Sitzbereiche hatten und die Kinder sich auch in den sehr großen Alkoven zurückziehen konnten, hatten wir deutlich mehr Platz.

Schon zu Beginn unserer Familienzeit Teil 2 wurde uns klar, dass für einen Reiseurlaub unser Wohnwagen nicht das optimale Gefährt ist. Insgesamt ist unser Gespann 12 Meter lang und diese Länge schränkt uns in vielem ein: das Finden von Parkplätzen ist manchmal eine echte Herausforderung, bei kleinen und engeren Straßen muss Oli oft extrem rangieren. Hier in Finnland kommt noch ein weiteres Problem hinzu: im Baltikum war die Dichte der Campingplätze extrem hoch und wir hatten nie das Problem einen Platz zu finden. Hier im Süden von Finnland gibt es wunderschöne Natur, aber extrem wenig Campingplätze. Mit einem Camper wäre es dann einfach deutlich einfacher einen Platz zu finden um wild zu stehen. Dazu kommt, dass unser Wohnwagen nicht dafür ausgerüstet ist, autark zu stehen. Unser Frischwassertank hat nur eine Kapazität von 25 Liter, ganz zu schweigen von dem nicht vorhandenen Abwassertank…. Wir vermissen die Flexibilität, die wir mit dem Camper hatten, immer hatten wir alles dabei und konnten uns spontan entscheiden: weiterfahren oder noch bleiben, wo wollen wir heute Nacht schlafen? Ein schöner See – Badesachen raus und reinspringen! 
So haben wir uns nun in der Nähe von Lappeenranta ein kleines Cottage am Seeufer gemietet. Der Vermieter schaute etwas verwundert, als wir mit unserem Wohnwagen ankamen. Gekonnt zirkelte Oli mal wieder unseren Wohnwagen rückwärts in die Sackgasse zum Cottage hinein, der Waldweg war an genau einer Stelle breit genug, um unseren Wohnwagen für die nächsten Tage abzustellen. 
In den nächsten Tagen genießen wir den vielen Platz, die Sauna, den Hot Pool, das Ruderboot, die schnelle Internetverbindung, bequeme Betten, ein sauberes Bad nur für uns alleine….. auch unseren Kindern wurde während der letzten Monate bewusst, dass vieles in unserem Alltag Luxus ist.