The Journey Goes On

Gemeinsam unterwegs...

Kategorie: Estland

Sind wir aus Glas?

Unsere Reise hat uns dieses Jahr nicht nur bzgl. Norden und Süden in zwei Extreme geführt, sondern wohl auch bzgl. Höflichkeit und Freundlichkeit. Während wir in den Neuseeländern und Neuseeländerinnen wohl das positive Extrem gefunden haben, hat uns das Baltikum den Gegenpol gezeigt. In Neuseeland grüßen sich alle. Auch die Antwort auf die Frage „How are you“ ist von Interesse und nicht bloße Floskel. Ein kurzer Schnack über die Schönheit einer Wanderung oder den wunderbaren Strand ist auch schon fast ein Muss und das Interesse wo man herkommt ist nicht geheuchelt. Man fühlt sich rundherum willkommen und hat das Gefühl die Menschen interessieren sich für einander. Wir empfanden das als sehr angenehm. 

Mit diesem auch für uns sonst üblichen Verhalten sind wir dann im Baltikum nicht mehr ganz so auf der Linie der locals gewesen. Weiterlesen

Tallinn – menschenleer

Es ist ganz untypisch für uns, dass wir uns schon wieder eine Stadt anschauen. Eigentlich meiden wir Städte auf unseren Reisen und sind fast nur in der Natur unterwegs. Aber dieses Jahr gibt es einfach die einmalige Chance Tallinn (wie schon zuvor Riga und Vilnius) mit fast keinen anderen Tourist*innen zu erleben. 
Wir haben uns die Altstadt den ganzen Tag über erlaufen – 11 Kilometer und am Ende war Nele wirklich müde und wollte keinen Schritt mehr machen. Wir ließen uns treiben, schauten in viele Hinterhöfe und waren immer wieder fasziniert vom Alter der wunderschön renovierten Häuser. Cafés und Restaurants waren noch leerer als in den anderen Hauptstädten, an vielen Stellen wurde mit Ermäßigungen geworben. Es war ein erlebnisreicher Tag und der perfekte Abschluss für zwei Monate Baltikum.

Finnland – wir kommen (ganz schnell, bevor am 24.8. die Reisebeschränkungen für Finnland kommen….)!

Unser Stadtcampingplatz – am Jachthafen

Lahemaa Nationalpark

Anfang Juni, als wir in Stuttgart losfuhren, dachten wir ja, wir hätten alle Zeit der Welt für Polen und die baltischen Länder. Ganz gemütlich reisten wir und machten nur wenig Zeitpläne. Jetzt, da wir uns entschlossen haben doch noch nach Finnland zu fahren, wird die Zeit doch knapper, so dass wir leider nur zwei Tage im Lahemaa Nationalpark verbrachten.
Es ist der erste Nationalpark, der in der Sowjetunion gegründet wurde und wir hätten gern mehr Zeit hier verbracht, um die wunderschöne Landschaft an der Ostseeküste zu erkunden. So unendlich viele Buchten am Meer und dichte Wälder gibt es zu sehen, unberührte Natur mit Flüssen, Seen und Mooren. Auch Füchse, Luchse und Bären soll es hier geben – die haben wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Aber die Stille ganz alleine in der Natur zu genießen und nur das Vogelgezwitscher und Meeresrauschen zu hören, das war Erlebnis genug. Lahemaa gehört zu den Orten, zu denen ich zurückkehren möchte. 

Saaremaa – Natur ohne Ende

Es ist den Sowjets zu verdanken, dass sich auf der Insel Saaremaa fast keine Industrie befindet. Zu Sowjetzeiten war die gesamte Insel Sperrgebiet, so dass Saaremaa ihren ländlichen Charme bewahren konnte. 
Wir blieben länger als geplant – endlich versprach der Wetterbericht einige warme Tage und diese wollten wir in ganzen Zügen genießen. Außerdem lernten wir auf dem Campingplatz die schwedisch-finnische Familie Lindgren aus Bayern kennen und die Kinder hatten gemeinsam sehr viel Spaß beim Spielen und Baden.

Am spannendsten war für uns alle die Wasserwanderung von der Halbinsel Kuusnõmme zur Insel Vilsandi. Der Wanderweg verlief zum größten Teil im Wasser, teilweise reichte uns dieses bis über die Hüfte. Zum Glück ahnten wir das und wanderten direkt in Badesachen los. An anderen Stellen blieben wir mit den Schuhen im Schlamm stecken und konnten diese nur wieder mühsam rausziehen. Das war ein Spaß! Im Schilf konnten wir bunte Libellen beobachten und wir genossen diese ganz andere Art des Wandern. Weiterlesen