The Journey Goes On

Gemeinsam unterwegs...

Abel Tasman Coast Track

Der Abel Tasman National Park und vor allem der dortige Coast Track gehört wohl zu den beliebtesten Great Walks in Neuseeland. Auch für uns was dieses Ziel klar. Uns war aber auch klar, dass wir den Great Walk nicht in Gänze mit den Kindern machen können, aber vielleicht ein oder zwei Teilabschnitte, z.B. mit Wassertaxi hin und zu Fuß zurück oder so ähnlich. Das war der Plan. Wir fuhren in den Nordteil des Parks und nahmen dort die 10km Schotterstraße zum DOC-Campingplatz Totaranui. Der Regen hörte fast gleichzeitig mit unserem Eintreffen auf und vor uns breitete sich ein circa ein Kilometer langer Sandstrand aus und ein herrlicher Campingplatz, wie so oft nur mit kalten Duschen, aber das schockt uns schon lange nicht mehr. Die DOC Camps vom neuseeländischen Department of Conservation sind fast immer an super schönen Stellen und meist deutlich günstiger als kommerzielle Campgrounds. Es gibt dafür halt kein Schnick-Schnack, sondern oft nur Plumpsklo und wenn man Glück hat eben kalte Duschen, aber oft nicht mal das.

Als Nele den Stand sah war das Wandern plötzlich gar nicht mehr wichtig und selbst für Kira, die sonst vor keiner Wanderanstrengung zurückschreckt, schrie dieser Platz förmlich nach Badeurlaub und einem Tag am Strand und nicht nach Anstrengung. Da ich vor unglaublichen 28 Jahren (bin ich echt schon so alt?) hier schon mal wandern war und in Erinnerung hatte, wie schön diese Landschaft ist, wollte ich mir dieses Highlight allerdings nicht entgehen lassen. Direkt vom Totaranui Camp ging ein schöner 20 km Weg inlands über den Gibbs Hill und den Coast Track zurück. Genau passend für mich gemacht.

Nach dem Regen am Vortag lag der Dunst morgens noch tief und der Aufstieg auf den Gibbs Hill war durch die hohe Luftfeuchtigkeit schweißtreibend. Interessant fand ich diese verschiedenen Düfte im Wald, die durch die hohe Luftfeuchtigkeit noch stärker waren als sonst. Mal roch es nach feuchtem Tabak, oft eher würzig aber nie unangenehm. Immer wieder hüpften aus dem Gebüsch Weka Laufvögel, die hier fast schon eine Plage und überhaupt nicht ängstlich sind, mich aber am Anfang doch ab und zu erschreckten. Auf dem Campingplatz nehmen die alles mit was auch nur annähernd nach Essen aussieht und das schneller als man sich einmal umdrehen kann. Mit steigender Höhe wurde die Aussicht immer genialer, vor allem als der Blick in Richtung Golden Bay reichte, die noch von einem dichten Wolkenband bedeckt war. Einige Nebelfetzen hingen noch in dem dichten Wald. Nach dem Abstieg kam ich an einer der Hütten vorbei, in der man auch übernachten kann. Sie sah aus wie ein kleines Hexenhaus mit einem englischem Rasen davor – Whariwharangi Hut. Irgendwie fangen in Neuseeland gefühlt fast alle Worte mit „W“ an und die Namen sind so, dass ich mir sie maximal drei Tage merken kann. Ein paar Meter weiter kam ich dann an meinen ersten einsamen Strand. Weißer Sand, Treibholz aus dem andere Wanderer auch schon ein Tipi und diverse Skulpturen gebastelt hatten und türkisfarbenes Wasser. Das sollte aber erst der Anfang sein. Da das Wasser doch recht frisch war wollte ich mir mein erstes Bad für später aufheben, wenn die Sonne etwas mehr wärmen würde. Wieder über den nächsten Hügel ging es zum Separation Point, eine steile abfallende Küstenspitze, an der man fast bis zum Wasser hinunter an den Felsen runterklettern konnte. Im kristallklaren Wasser tummelte sich ein Seehund und schon bald sah ich, dass sich auch noch einige auf den Felsen in der Sonne aalten. Wenn man so Seehunde hier im Wasser sieht hat man den Eindruck, dass sie wirklich nur aus purem Spaß schwimmen. Sie drehen sich um ihre eigene Achse, winken mit den Flossen, tauchen ein und auf, dass es eine Freude ist zuzuschauen. Ein perfekter Platz für ein Päuschen.

Der Rückweg ging dann abwechselnd durch den „Bush“ mit riesigen Bäumen, plätschernden Bächlein und immer wieder Robinson Crusoe Stränden, an denen ich immer mal wieder baden ging. Das Wasser war einfach nur glasklar und spritzig frisch, die Sonne angenehm warm und nicht zu heiß. Es gibt dann auch noch geniale kleine Campingplätze an solchen Stränden für oftmals nur sechs Zelte, aber ich wollte ja zurück zu meinen Mädels. Na ja, eigentlich hatte Frauke ja vor mir mit den Mädels an den letzten Strand vor unserem Camp entgegenzukommen, aber nachdem 1.5h noch immer keiner kam bin ich dann halt die letzte Stunde alleine zurückgelaufen und natürlich waren meine Badenixen im Wasser und hatten auch einen tollen Tag am Stand verbracht.

4 Kommentare

  1. Ich freue mich über jeden Bericht von euch! Schön, dass wir an eurer Reise teilhaben dürfen. Für mich immer wieder ein kleiner Kurzurlaub vom Alltag :-)…und einfach interessant.

    • TravelFamily_2020

      21. Februar 2020 at 22:48

      Hallo! Es freut mich, dass du an unserer Reise teilnimmst. Den ganzen Alltag sparen wir auf dem Blog ein wenig aus – wie heute drei Maschinen Wäsche waschen!!!
      Liebe Grüße und erholsame Faschingsferien!
      Frauke

  2. Hallo ihr Welt-Reisenden,

    ihr erlebt ja echt tolle Sachen und lasst es euch gut gehen.
    Da werd ich echt neidisch!

    Die Strände laden sehr zum Baden ein … da kann ich die Mädels fast verstehen, dass sie den Papa glad vergessen.

    Ich wäre aber mit Oli den Trek gelaufen …

    Euch weiter viel Spaß
    Daniel

  3. Hätte gar nicht gedacht, dass wir euch so vermissen werden … Schön, dass wir die Möglichkeit haben zu sehen was Ihr so erlebt und wie es Euch geht. Ganz lieben Gruß von uns allen !

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