Nach dem obligatorischen Unterricht fahren wir am Freitagvormittag weiter ins Landesinnere an den Usma See. Bei der Navigation verlassen wir uns ganz auf Google Maps und Maps Me und – stehen plötzlich vor einer Schotterstraße. Auch schön, dann schauen wir uns doch mal das ländliche Lettland so ganz abseits der Hauptstraßen an. Die großen und wichtigen Verbindungsstraßen sind immer von sehr guter Qualität, aber auf der ein oder andere Nebenstraße geht es dann doch etwas langsamer voran. 20 Kilometer genießen wir das „Africa-Feeling“, lassen wir uns durchrütteln und finden den Staub später in der kleinsten Ritze in unserem Wohnwagen wieder.
Der Campingplatz Usma SPA hotel & camping liegt direkt am Seeufer und wir finden einen Stellplatz direkt am See, der bis zum Sonnenuntergang noch Sonne hat. Wir genießen es sehr, hier sehr spontan reisen zu können. Die Campingplätze werden meistens erst gegen Abend voll und im Vorfeld muss der Platz nicht reserviert werden. Wir können also völlig entspannt losfahren und dort bleiben, wo es uns gefällt. Ganz bewusst reisen wir nun viel langsamer als in Neuseeland und bleiben auf jedem Platz drei bis fünf Tage. Das gibt uns Zeit anzukommen, Aktivitäten auszuloten, entspannt die letzten Schultage zu unterrichten und die Seele baumeln zu lassen. Ganz bewusst haben wir noch keine Fähre für die Rückfahrt gebucht und lassen auch offen, ob wir noch nach Finnland reisen werden.
Wir verbringen die schönen, sonnigen Tage mit baden und laufen noch den Vasenieki Mira Trail. Der hölzerne Steg führt uns über eine Art Hochmoor. Nie hätten wir bei der Anfahrt vermutet, dass sich hinter den hohen Tannen ein solches Juwel verbirgt.