The Journey Goes On

Gemeinsam unterwegs...

Unser erster Workaway-Einsatz bei Roger in Manakau

Letztes Jahr im April registrierten wir uns bei Workaway. Diese Plattform bringt Menschen zusammen, indem man gegen Kost und Logis bei anderen Menschen arbeitet. Da man nur bei Privatpersonen arbeitet und nicht in Unternehmen, ist es auch möglich dies mit einem Touristenvisum zu machen.

Nachdem wir unser eigenes Profil erstellt hatten, waren wir total heiß auf Workaway und versuchten schon im Sommer 2019 einen Platz bei einer Familie in der Schweiz zu bekommen. Leider klappte das nicht, da die Familie aktuell keinen Bedarf hatte. Die Plattform ist primär für junge Erwachsene angelegt, aber wir sind nicht die einzige Familie, die sich da auch rumtreibt.

Um mögliche Workaway-Einsätze wollten wir uns dann während der Reise kümmern. Mitte November erhielten wir dann eine sehr nette Mail von Roger. Roger lebt in der Nähe von Wellington und hat ungefähr eine Stunde von Wellington entfernt ein Wochenendhaus, bei der er immer wieder Hilfe bei der Gartenarbeit benötigt. Wir blieben in E-Mail-Kontakt und versprachen uns zu melden, sobald das Zeitfenster für unseren Einsatz feststehen würde.

Als klar war, dass wir ab Anfang Februar helfen könnten, wurden die E-Mails von Roger immer ausführlicher. Er gab uns Tipps, wo die schönsten Strände dort in der Gegend sind und in welcher Ortschaft wir am besten nochmals einkaufen gehen sollen. Wir planten ab Dienstag bei ihm zu sein, Roger hatte jedoch erst ab Donnerstag Zeit – kein Problem für ihn. Wir bekamen eine ausführliche Beschreibung zu seinem Wochenendhaus und sollten es uns doch einfach gemütlich machen.

Die Einfahrt zum Wochenendhaus war super beschrieben und Oli fuhr auch sofort auf den Feldweg, der rechts und links von Pflanzen sehr eingewachsen war. Das ging dann ungefähr 150 Meter gut, dann sahen wir die Kurve und dachten uns: „Vielleicht doch mal besser schauen, wie es dahinter weiter geht.“ Ein Blick genügte, um zu sehen, dass es mit unserem Camper (7,20 Meter lang und 3,30 Meter hoch) nur rückwärts weitergeht.

Davor wollten wir uns aber erstmal das Haus anschauen, vor dem wir unseren Camper hätten parken sollen. Das ist ja schon spannend, in ein Wochenendhaus von einer wildfremden Person eingeladen zu werden und nicht zu wissen, was einen erwartet.

Auch hier half uns wieder der Zufall.  Rogers Nachbar Neil war gerade mit seinem Hund unterwegs und bot uns gleich seine Hilfe an. „Ihr könnt euch gern auf mein angrenzendes Obstgrundstück stellen, das ist kein Problem. Und wenn ihr Hilfe beim Rückwärtsfahren braucht, ich bin LKW-Fahrer, gebt einfach Bescheid.“ Da war sie wieder, diese unglaublich hilfsbereite und zupackende Art der Neuseeländer. Neil ist Besitzer des Obst- und Gemüseladens am Highway 1 und als er hörte, dass wir für Roger arbeiten werden, bot er uns auch gleich einen Job an. „Mein Haus ist da vorne, wir haben ein Trampolin im Garten, da können eure Mädchen gern drauf springen, kommt einfach vorbei.“

Die Hilfe beim Rückwärtsfahren benötige Oli dann nicht (dickes Lob an Oli, der Weg war ungefähr 20 cm breiter als der Camper!) und wenig später standen wir auf dem Obstgrundstück des Nachbarn, das praktischerweise auch noch mit einem Gartentörchen zu Rogers Grundstück verbunden war. Freedom Camping pur!

Am Donnerstag durften wir dann endlich Roger und die beiden anderen Workaways Casey aus der USA und Joe aus Wales kennenlernen. Bevor es an die Arbeit am Freitag ging, verbrachten wir einen wunderschönen Abend am Strand in Waikawa Beach, sahen einen unvergesslichen Sonnenuntergang und spielten Ball bis wir diesen nicht mehr sahen. Kira und Nele hatten einen riesigen Spaß!

Roger hatte für Freitag einen genauen Plan: Für Kira und Nele hatte er paar Blumen besorgt, die die beiden im Garten pflanzten, außerdem befreiten sie die Zufahrt vom Laub. Oli bewaffnete sich mit einer großen Gartenschere und schnitt Bäume und Sträucher zurück. Ich war mal hier mal da und trug meinen Teil dazu bei, indem ich am Abend alle mit selbstgemachter Pizza versorgte.

Wir hatten alle zusammen so viel Spaß und Freude. Roger versteht es die unterschiedlichsten Menschen zusammenzubringen und ist mit seinen siebzig Jahren ein wahres Energiebündel. Für Kira und Nele war er ein wenig der Opa-Ersatz und die beiden genossen es sehr mal wieder in einem Haus zu sein und abends gemütlich im Wohnzimmer zu sitzen. Außerdem hatte der Nachbar zwei nette Esel, die die beiden füttern und streicheln konnten. Auch Oli und ich fanden es schön, uns ausführlicher mit anderen Menschen zu unterhalten – die Kontakte bis jetzt waren einfach noch nicht so intensiv gewesen. Wir konnten viel von Roger lernen: Spontanität, Vertrauen in andere Menschen haben, Zufriedenheit. Dank ihm verbrachten wir im Anschluss an den Arbeitseinsatz noch ein wunderschönes Wochenende in Wellington auf dem South Island Stadtteilfest und lernten dort auch noch seine Frau und seine Tochter kennen.

Die Tage waren absolut nicht das typische touristische Programm und werden uns in sehr guter Erinnerung bleiben, da sie uns ein wenig das Alltagsleben hier in Neuseeland gezeigt haben und wir einen so herzlichen und unkomplizierten Menschen kennenlernen durften. Thanks Roger for everything!

Falls es euch einmal in die Nähe von Wellington verschlägt, zögert nicht euch bei Roger zu melden. Er freut sich über jede zupackende Hand!

3 Kommentare

  1. Ich freue mich über jeden Bericht von euch! Schön, dass wir an eurer Reise teilhaben dürfen. Für mich immer wieder ein kleiner Kurzurlaub vom Alltag :-)…und einfach interessant.

  2. Bettina Bendig

    8. März 2020 at 21:51

    Liebe Frauke, lieber Oli, liebe Kira, liebe Nele,
    was ihr erleben dürft ist einfach unglaublich und wunderschön. Ich bin ganz neidisch auf euch, dass ihr so viel Neues seht und erfahren dürft. Die Landschaft ist wunderschön und eure Bilder sind eine Augenweide. Toll ist auch, dass wir durch eure Berichte sehr gut miterleben können, wie es euch geht.
    Viel Freude weiterhin an eurem Familiy-Abenteuer wünscht euch Bettina

    • TravelFamily_2020

      9. März 2020 at 0:16

      Liebe Bettina,
      schön, dass du unsere Reise durch den Blog mitverfolgen kannst. Wir schaffen es leider nicht regelmäßiger Beiträge / Bilder zu veröffentlichen, da das doch relativ viel Zeit braucht und wir nicht zu oft vor dem Laptop sitzen wollen 🙂

      Liebe Grüße
      Frauke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.