Eigentlich wollten wir ja schon seit ein paar Tagen in Richtung Polen unterwegs sein. Aber uns gefällt es hier so gut, dass wir uns entschieden länger zu bleiben.

Wenigstens einmal sollte unsere Klettersteigausrüstung hier zum Einsatz kommen. Hochmotiviert wanderten wir am Dienstagnachmittag zum Einstieg des Häntzschelstieges und legten unsere Klettersteigausrüstung an. Kira und Nele freuten sich total auf den Steig und die Aussicht am Ende der Route. Dass das Pärchen vor uns zwei Stunden den Einstieg zum Steig gesucht hatte, werteten wir als gutes Zeichen – wir hatten die richtige Stelle sofort gefunden. 

Der Steig war mit den Kategorien A und B bewertet, sollte also auch Nele-tauglich sein. Schließlich hatte Nele letztes Jahr in den Pfingstferien schon einige Klettersteige in Arco gemeistert.
Los ging es direkt an der senkrechten Wand, allerdings waren die Tritte für Nele doch recht weit auseinander. Mit unserer Hilfe meisterte sie diese erste B-Stelle erfolgreich, aber nach dem nächsten Abschnitt war klar, dass sich die Bewertung der Klettersteige hier im Sächsischen doch stark vom Gardasee unterschieden. Zum Glück hatten wir ein kurzes Seil dabei, so dass wir Nele beim Abstieg gut sichern konnten. Sie genoss es abgeseilt zu werden und hatte einen riesige Spaß dabei. 

Kira und ich bezwangen dann den Klettersteig gemeinsam und wurden mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Der Rückweg gestaltete sich dann jedoch als etwas schwieriges erwartet: wir wussten zwar in welche Himmelsrichtung wir müssen, fanden aber unzählige Wanderwege, die alle nicht markiert waren. Der Rückweg dauerte dann doch deutlich länger als geplant, da so mancher Trampelpfad buchstäblich im Nichts endete.